64 Marken verpflichten sich zu mehr Kreislaufwirtschaft

Ein nachhaltiger Warenkreislauf muss her. 64 Modeunternehmen haben sich der Global Fashion Agenda angeschlossen, ihre ersten Ziele formuliert und nun eine Art Versprechen unterzeichnet. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln, denn im Mai 2018 wird der erste Bericht vorgelegt, der die Fortschritte dokumentieren soll.

Wettbewerb wirkt manchmal belebend. Beim Thema Nachhaltigkeit in der Modebranche bedarf es allerdings mehr als großer Worte – und wie es scheint, wollen sich jetzt wirklich einige Marken aus ihrer Komfortzone wagen und etwas bewegen.
Insgesamt 64 Fashion Brands, darunter ‘global player’ wie H&M, Inditex und Kering, haben konkret festgelegt, wie sie die den Wandel zu einem zirkulären Modesystem einläuten wollen und im Januar 2018 das 2020 Circular Fashion System Commitment unterzeichnet; die individuellen Ziele wurden jetzt veröffentlicht.

Alles in allem wurden insgesamt 143 unterschiedliche, mehr oder weniger individuelle Ziele formuliert, die sich in folgende vier Bereiche eingliedern müssen:
1. Kreislauffähiges Design
2. Erhöhung des Volumens der eingesammelten und bereits benutzten Kleidungsstücke
3. Erhöhung des Volumens der verkauften wiedergewonnenen Kleidungsstücke
4. Erhöhung des Anteils der Kleidungsstücke aus recycelten Post-Consumer-Textilfasern

Cradle to Cradle als langfristiges Ziel

 

Die Global Fashion Agenda und die Non-Profit-Organisation BSR haben inzwischen sämtliche Zielsetzungen überprüft und nun unterzeichnen lassen. Natürlich fällt das jeweilige Engagement unterschiedlich aus aber immerhin das finale Ziel soll das Gleiche sein. So plant die H&M Group – dazu gehören neben H&M auch Cos, Weekday, Arket, & Other Stories, Monki und Cheap Day – bis 2030 nur noch recycelte oder andere nachhaltig gewonnene Materialien zu verwenden und die gesamte Wertschöpfungskette bis 2040 komplett klimapositiv zu gestalten.
Teil unserer Verpflichtung bis 2020 ist es, Schulungen in nachhaltigen Materialien und nachhaltiger Materialnutzung für alle Kollegen, die es betrifft, durchzuführen“, betont Anna Gedda, Head of Sustainability der H&M Group. Da haben sich die Schweden ja einiges vorgenommen und sich immerhin durch die offizielle Unterzeichnung der Agenda selbst unter Druck gesetzt.

Ihren ersten jährlichen Fortschrittsbericht wird die Global Fashion Agenda im Mai 2018 vorlegen. Dann können wir alle nachlesen, wie die nah die Unterzeichner ihren Zielen schon gekommen sind. Man wird sehen …

Hintergrund:
Bereits im Mai 2017 wurde im Zuge der Copenhagen Fashion Summit, der bislang größten Veranstaltung für Nachhaltigkeit in der Modebranche, die Schaffung einer Global Fashion Agenda aufgerufen. Bis Ende des Jahres wurde die teilnehmenden Marken aufgefordert, sich klare Ziele zu setzen, die den Warenkreislauf nachhaltiger gestalten und bis 2020 erreicht werden sollten.

Architekt, Designer und Autor William McDonough während der 2017 Copenhagen Fashion Summit zum Thema: “Cradle to Cradle, the Circular Economy and The Five Goods”.

Illustration: Global Fashion Agenda