A Mass statt Hass!

Vom Sofa hochkommen und den Mund aufmachen – Außenminister Heiko Maass wirft den deutschen Bürgern Bequemlichkeit im Kampf gegen Rechts vor. Von ein paar rechtschaffenden Oberbayern aus dem Landkreis Rosenheim kann man das jedenfalls nicht behaupten, die der rechten Aggression mit Witz und einer charmanten Kampagne begegnen.

Mit zünftigem Humor rechter Gewalt engegenwirken – in Bayern funktioniert’s. Das hat erst am vergangenen Sonntag die im Sande verlaufende Kundgebung der NPD gezeigt, als ein knappes dutzend Rechter rund 300 friedlichen Gegendemonstranten auf dem Münchner Marienplatz gegenüberstand, die der geballten Aggression mit Gelassenheit begegneten. Im rechten Kielwasser der jüngsten Chemnitzer Ereignisse mitzuschwimmen, funktioniert in der bayrischen Landeshauptstadt zumindest nicht.

Ein echtes Zeichen gesetzt hat derweil eine Gruppe oberbayrischer Riederinger, die sich am Morgen des 22. Juli in den Zug von Rosenheim nach München gesetzt hat, um an der „Ausgehetzt“-Demonstration zeilzunehmen. In bayrischer Tracht und mit knackigen Slogans begeisterten Alexander Maria Dhom, Georg Staber und Freunde derart, dass aus einer charmanten Idee inzwischen eine ernstzunehmende Kampagen geworden ist.

Ihre markigen Sprüche – darunter „Grantl’n – Ja! Hetz’n – Nein!“ und „A Mass statt Hass!“ oder „Mi Heimat es su Heimat!“ gibt’s inzwischen auf T-Shirts gedruckt – aus Biobaumwolle fair produziert – die über die eigene Website verkauft werden. Der Erlös geht an den Münchner Flüchtlingsrat, denn „die Aufmerksamkeit, die wir bekommen haben, ist nett aber irgendwann ist die weg,” weiß Alexander Maria Dhom. „Wir wollten dem Flüchtlingsrat konkret helfen.“

Foto: www.mass-statt-hass.de