„Back to the past“ bei Puma

Zwei Schritte nach vorn und wieder einer zurück! Der Sportartikelhersteller Puma nimmt seine Öko-Beutel, die erst 2010 auf den Markt kamen, zurück und greift wieder auf herkömmliche Schuhkartons zurück. Erst vor vier Jahren hatte die Nummer Drei der Branche die „Clever Little Bags“ eingeführt, die der renommierte Industriedesigner Yves Béhar aus San Francisco entwickelt hatte. Das ursprüngliche Ziel, durch Einsparungen bei Material und Energie für weniger Verpackungsmüll und ergo mehr Umweltschutz zu sorgen, kann also nicht erreicht werden. Dabei waren die wohl durchdachten Puma-Schuhbeutel wiederverwendbar und machten außerdem zusätzliche Plastiktüten überflüssig.
Leicht fiel den Herzogenaurachern dieser Rückschritt offenbar nicht. „Mit der Clever Little Bag hat Puma eine innovative Schuhverpackung auf den Markt gebracht“, betonte Puma-Chef Björn Gulden gegenüber der Wirtschaftswoche. Im Handel und bei den Verbrauchern habe die neue Verpackung aber tatsächlich nicht funktioniert. Die Beutel seien zum einen nicht so leicht stapelbar gewesen, zum anderen war es nach der Anprobe komplizierter, die Schuhe wieder in die „Clever Little Bags“ zurückzupacken.
Die neue Lösung soll nun wieder die alte sein: Die aktuelle Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 wird im traditionellen Schuhkarton ausgeliefert – aber immerhin aus Recycling-Papier. Traurig ist dieser Rückschritt allemal. Hat Puma seine sportliche Kundschaft womöglich überfordert oder war mit seiner Idee einfach ein paar Saisons zu früh dran? Fest steht, dass der Sportartikelspezialist aktuell mit einer Talfahrt inklusive weniger Gewinn und Erlös zu kämpfen hat. Nun soll eine millionenschwere Werbekampagne dem Abwärtskurs entgegenwirken.
Schade! Vielleicht hätte man diese Summe besser investiert, um den Einzelhändlern und Puma-Fans den Sinn der „Clever Little Bags“ genauer zu erklären.