Jedes Jahr kostet die Umweltverschmutzung, die allein der deutsche Modehandel verursacht, 21,1 Milliarden Euro. Das hat Systain, eine Tochtergruppe der Otto Group in mühsamer Kleinarbeit berechnet. Dass wir Endverbraucher davon satte 28% zu verantworten haben, ist allerdings erschreckend. Jetzt heißt es Handeln, denn den Schwarzen Peter allein in Richtung „böse Industrie“ zu schieben, funktioniert nicht mehr.
Rund 12 kg Kleidung werden in Deutschland gekauft – pro Jahr und pro Person. Fast ebenso viel wird davon auch wieder entsorgt, selbst wenn das meiste noch prima in Schuss ist. Der Rest wird zu oft und zu heiß gewaschen.
Damit wären wir beim Ökologischen Fußabdruck, der sich zusammensetzt aus all’ dem, was wir täglich verbrauchen: Energieverbrauch, Konsumverhalten, Wegwerfgesellschaft … nur einge Stichworte, die sich da sofort aufdrängen. Wer mag, kann übrigens seinen persönlichen „Ecological Footprint“ berechnen lassen. Unter Footprint-Deutschland einfach ein paar Fragen beantworten und sich vom Ergebnis überraschen lassen.
Neben vielen interessanten Buchtipps zum Thema, gibt es hier zusätzlich ein paar Tricks und Tipps, um den persönlichen Ökologischen Fußabdruck ein wenig zu verringern! Denn oft funktionieren gute alte Hausmittel besser als die chemische Keule.

Mit modernen Waschmitteln kann man bereits bei einer Waschtemperatur von 30° bis 40° ausreichend saubere Wäsche erzielen. Am besten darauf achten, die Waschtrommel möglichst voll zu bekommen. Das spart Energie und Geld. Wer auf den Wäschetrockner verzichten kann, sollte dies tun. Am besten die Wäsche draußen oder in einem gut belüfteten Raum trocknen lassen – möglichst nur bis zur gewünschten Restfeuchte; das erleichtert das spätere Bügeln.
Übrigens: Jeans und andere feste Gewebe, die durch die Reibung in der Waschtrommel ihre Farbe verlieren könnten, immer auf links drehen.
Grundsätzlich gilt: Stets die Pflegehinweise in den Textilien genau lesen. Weitere Nachhaltigkeits-Tipps gibt’s beim Forum-Waschen unter http://forum-waschen.de/.

Wer kennt das nicht? Der Kunststoffüberzug am Schnürsenkelende hat sich aufgelöst und nun franst der Senkel munter aus und lässt sich kaum mehr durch die Ösen ziehen.
Also her mit dem Feuerzeug und den Schnürsenkel kurz in die Flamme halten. Dadurch schmilzt die Faser – hier wird meist robuste Kunstfaser verwendet und keine brennbare Naturfaser – und lässt sich mit den Fingern wieder zu einem Stück verzwirbeln.

Die sollte man nach Möglichkeit vermeiden. Am besten von Anfang an ins Etikett schauen und im Zweifel lieber zu einer anderen Textilie greifen. Wer keine andere Wahl hat, sollte Ausschau nach einer Reinigung halten, die zumindest versucht, sich an ökologischen Standards zu orientieren. Im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen gibt es immerhin eine, nämlich die Düsseldorfer Reinigungs-Manufaktur.

Der Klassiker bei fußball-begeisterten Kindern sind Grasflecken, insbesondere an den Knien. Selbst eine ausgiebige Maschinenwäsche richtet da oft nicht viel aus. Essigessenz und Zitronensäure dagegen schon. Einfach auf den Stoff träufeln lassen, aber auf keinen Fall einreiben, denn das kann dazu führen, dass der Grasfleck noch intensiver wird. Wichtig: Die Zitronensäure zuvor an unauffälliger Stelle ausprobieren und das Kleidungsstück auf Farbechtheit überprüfen.

Ein nicht mehr funktionierender Reißverschluss ist ein Ärgernis, der meist auf schlechte Qualität zurückzuführen ist. An Kurzwaren wird eben gern gespart. Wer die Jacke oder das Kleid deswegen nicht entsorgen mag, sollte zu einer Kombizange greifen. Damit wird der Zipper auf beiden Längsseiten ein wenig zusammengedrückt. In der Regel reicht das aus. Falls nicht, sollte man eventuell einen versierten Änderungsschneider um Hilfe bitten.

Einmal das Lätzchen vergessen und schon kleckert der Nachwuchs sein Möhrenbreichen quer über den Strampler. Kein Problem, einfach das Teil erst kalt ausspülen und nach der Maschinenwäsche in die pralle Sonne legen. Das stark färbende Karotin wird von den UV-Strahlen meist restlos ausgeblichen. Falls das nicht reicht, hilft immer noch Gallseife. Bei weißer Wäsche kann man übrigens auch beherzt ein ökologisch einwandfreies Bleichmittel einsetzen, zum Beispiel Ecover, das weder Chlor noch optische Aufheller enthält.

Ab ins Gefrierfach! Kaugummireste an Kleidung oder Schuhen sind ein echtes Ärgernis und werden meist zu spät entdeckt. Daheim am besten gar nicht weiter an der klebrigen Substanz herumlaborieren, sonst reibt sich alles nur noch tiefer in den Stoff hinein. Also die Textilie oder den Schuh in eine Plastiktüte oder den Gefrierbeutel packen und ein paar Stunden ins Eisfach oder die Kühltruhe packen. Das härtet den Kaugummi aus und er lässt sich danach leicht herausbröseln oder –brechen. Als Geheimtipp bei dunklen Stoffen, und wirklich nur diesen, gilt übrigens Cola. Die löst den Kaugummi einfach auf.

Dass man bei verkleckertem Rotwein am besten gleich ein Päckchen Salz zur Hand hat, ist nichts Neues. Falls das nicht reicht: Weinkenner wissen um den starken Säuregehalt von Weißwein, der nach gewisser Einwirkzeit sogar der intensiven Farbgebung von Rotwein zu Leibe rückt. Hier hat sich ein trockener Riesling als idealer Fleckentferner erwiesen. Bei weißer Wäsche kann ansonsten wieder guten Gewissens zu Ecover gegriffen werden.

Äußerst unschön und meist bei normaler Wäsche nicht zu entfernen, sind Schweißflecken an Kragen oder Achsel. Bei Kochwäsche, und das sind meist sämtliche Oberhemden und Unterwäsche aus reiner Baumwolle, hilft das simple Hausmittel namens Backpulver. Den Stoff einfach an der betreffenden Stelle befeuchten, das Pulver aufstreuen und leicht einreiben. Dann das Wäschestück mehrere Stunden einweichen lassen. Nach der Wäsche sollten die Flecken verschwunden sind. Als Alternative bietet sich außerdem verdünnte Essigessenz an, die ebenso gehandhabt wird wie das Backpulver.

Hobby-Detektive wissen natürlich, dass sich Zitronensaft vorzüglich als Geheimtinte eignet. Einmal drübergebügelt wird die Schrift plötzlich sichtbar, während „Uneingeweihte“ das vermeintlich weiße Papier achtlos weggeworfen hätten. Aber auch gegen unschöne, leibhaftige Tintenflecken hilft der Zitrussaft. Das Kleidungsstück zunächst in Wasser einweichen und den Fleck dann mit frischem Zitronensaft beträufeln. Anschließend wieder auswaschen und fertig.

Fast überall da, wo die normale Wäsche nicht ausreicht – zum Beispiel bei Teer-, Öl- und Kleberückständen, hilt das Fleckenwasser Frillo Plus. Der Nachfolger des Originals von 1932 wird inzwischen in einer umweltfreundlicheren und weniger feuergefährlichen Version in der 200-ml-Glasflasche angeboten.

Flüssiges Wachs legt sich schnell um die Fasern, wenn es in heißem Zustand auf Pulli oder Hose getropft ist, und lässt sich direkt danach nur schwer entfernen. Kleiner Trick: Einfach ausbügeln! Ein Löschblatt zwischen Bügelbrett und rechter Warenseite der Wäsche legen. Dann die Textilie bei angemessener Temperatur bügeln. Auf diese Weise wird das Wachs wieder flüssig und vom Löschblatt aufgesogen.
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