Optimistisch stimmt der frisch veröffentlichte Bericht des Marktforschungsunternehmens Euromonitor . Die „Top 10 Global Consumer Trends 2019“ beschäftigen sich mit den wichtigsten Verbrauchertrends, die für das Jahr 2019 zu erwarten sind – und wie’s scheint, wirken die Aufrufe zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Wegwerfmentalität langsam.
1. Alter interessiert nicht
Trendy Teenager färben sich die Haare grau, rüstige Rentnerinnen tragen Hoodie zum Workout. Jeder ist so alt, wie er sich fühlt und das sollten auch Marken beherzigen, die immer noch glauben, ihre Zielgruppe altersmäßig eingrenzen zu müssen. Was zählt, ist Haltung und Ehrlichkeit – egal ob fünfzehn oder fünfzig.
2. Back to Basics
Aufräum-Maniac Marie Kondo in allen Ehren aber, dass wir nicht jeden Quatsch brauchen und öfter mal verzichten können, wissen wir schon länger. Also lieber auf leichtes Gepäck setzen und im Minimalismus schwelgen. Im Klartext: Weg mit billiger Fast Fashion, her mit ein paar ausgewählten langlebigen Basics.
3. Mode-Bewusstsein
Jacke mit Pelzkragen, billige Ledertäschchen, Kaschmirpullis für 30 Euro? Dass das was nicht stimmen kann und irgendwo jemand anderes draufzahlt, wenn wir günstig shoppen können, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Konsumenten fragen öfter mal nach, woher Materialien stammen und wie oder von wem die Sachen gefertigt wurden.
4. Bestens vernetzt
Digital Detox? Nicht immer aber immer öfter. Grundsätzlich hat die digitale Vernetzung aber auch ihre Vorteile, denn wir können uns überall und jederzeit informieren, wenn wir uns für ein Produkt oder eine Dienstleistung interessieren. Das sorgt durchaus für mündige Bürger, die sich nicht mehr so leicht an der Nase herumführen lassen.
5. Überall Experten
Wer sich informieren kann, tut es auch. Einsamen und streng gehütetes Expertenwissen ist inzwischen fast überall zugänglich. Die neue Macht, die potentielle Kunden auf diese Weise erlangen, wissen sie auch einzusetzen: mit Produktbesprechungen, Feedback, Empfehlungen oder auch mal dem ein oder anderen Shitstorm.
6. Ja zu JOMO
Bitte? JOMO kommt von „The Joy Of Missing Out“ und heißt nichts anderes, als dass es jetzt um die Freude am Verpassen geht. Einfach mal nichts tun, sich ausklinken und crazy Fashiontrends ignorieren. Die Angst, was zu verpassen, hatten wir lange genug. Ab jetzt entscheiden wir selber, wozu wir Lust haben. Ein Hoch auf die Individualutät!
7. Be yourself
Welches Kleid, welches Sofa, welches Auto – oder auch keins. Das wollen wir bitte allein entscheiden und auch ob wir Beratung nötig haben oder nicht. Irgendeinen Glump wollen wir uns jedenfalls nicht aufschwatzen lassen, im Zweifel machen wir uns eben selber was Hübsches. Wie? Zum Beispiel ganz oldschool mit DIY.
8. Plastik, nein danke!
Strohhalme, Tüten, Kinkerlitzchen? Auf Plastikprodukte wollen immer mehr Menschen verzichten und sind prompt bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Dann wird im Zweifel eben der zusätzliche Jutebeutel an der Kasse bezahlt oder es werden teure Sneakers aus Recyclingmaterialien gekauft. Die Umwelt geht immer öfter vor!
9. Jetzt und auf der Stelle
Ok, Geduld gilt zwar als Tugend, ist in einer global vernetzen Welt aber leider ein seltenes Gut. Der Trend setzt sich fort. Für Consumer und ergo auch für Marken bedeutet dies: schneller reagieren, besser logistisch planen und Wünsche noch schneller beherzigen und umsetzen. Der Online-Handel wird sich freuen.
10. Singles auf dem Vormarsch
Single-Haushalte gibt’s jetzt schon mehr als genug und es werden in Zukunft wohl noch mehr werden. Woran liegt’s? Wir sind mobil und reisen unseren Jobs hinterher, familiäre Bindungen werden weniger. Bleibt zu hoffen, dass der Trend zu generationenübergreifenen Wohngemeinschaften oder genossenschaftlichen Projekten zunimmt.
Foto: Pexels, Euromonitor