Eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für alle Modeinteressierten ist das Werk von August Sander. Vor rund 100 Jahren schuf er ein Kunstprojekt, das bis heute unerreicht ist. Aktuell wird der Künstler in einer Ausstellung und einer Film-Doku gewürdigt.
Ein epochales Fotoprojekt hat er geschaffen – und inspiriert damit bis heute Kulturwissenschaftler aber vor allem Modedesigner. Denn ob Raf Simons, Ann Demeulemeester oder Karl Lagerfeld – sie alle haben in ihrem Bücherschrank “Menschen des 20. Jahrhunderts” von August Sander (1876-1964) stehen. Der gebürtige Siegerländer und Sohn eines Bergbauzimmermanns kam durch Zufall zur Fotografie und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit, die sich vor allem der blanken Realität widmen. Keine Retouche, keine Beschönigungen, pure Nüchternheit.
Mit seinen wunderbaren Porträts widmet sich Sander den ganz normalen Bürgern, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland gelebt haben, darunter Gelegenheitsarbeiter, Bauernmädchen, Rechtsanwälte oder Zollbeamte. Auf diese Weise sind uns bis heute nicht nur längst vergessene Gesichter in Erinnerung geblieben, der 431-Seiten dicke Wälzer bedeutet zudem gerade modeinteressierten Menschen eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle.
Das Kunstmuseum Bonn zeigt bis Ende Mai im Zuge der Ausstellung “Mit anderen Augen – Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie” eine schöne Auswahl an August-Sander-Porträts und noch bis zum 7. März 2016 könnt Ihr eine interessante Doku über August Sander und sein Werk anschauen.