Nachhaltige Produktionen liegen der Fotografin Johanna Link besonders am Herzen. Als die Münchnerin mit zweiter Base in Amsterdam vor über zehn Jahren anfing, in der Modefotobranche zu arbeiten, hatte das Thema allerdings noch kaum jemand auf der Agenda und so wurden Johanna und ihr Team mit viel Kerosinverbrauch um den Erdball geschickt. Immerhin: Sie kennt jetzt die schönsten Strände von Kapstadt, die romantischste Rooftop Bar in Marrakech und den finstersten Underground Club in Buenos Aires. Inzwischen freut sich Johanna über ganzheitliches Denken, das auch die Marketingleute der Fashion-Professionals gepackt hat. Seit Neuestem ist sie viel ressourcenschonender unterwegs und hat auf diese Weise lauschige Locations in den bayrischen Alpen und dem nahen Österreich kennen- und lieben gelernt.
- Wie und wo lebst Du?
In München, dem größten Dorf Deutschlands. Für eine große Stadt ist es hier doch ziemlich ruhig und grün. Die Pflanzen in und um meine Wohnung werden tatsächlich immer mehr.
- Was hat Dich zu dem gemacht, was Du bist?
Dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, hat mich sicher sehr geprägt – und natürlich meine Familie.
- Womit fängt Dein perfekter Tag an?
Mit Sonnenstrahlen im Gesicht. Oder wahlweise mit prasselndem Regen draussen am Fenster.
- Was hast Du in jüngster Zeit zum ersten Mal gemacht?
Ich habe kürzlich ein komplett “grünes” Mode-Editorial fotografiert, mit ausschliesslich nachhaltigem Styling, von den Kleidern über die Schuhe (es war gar nicht so einfach, hier eine schöne Auswahl zu finden) bis zum Schmuck.
- Auf welche Nebensächlichkeit kannst Du nicht verzichten?
Auf selbstgemachten Brotaufstrich!
- Was war als Kind Dein Traumberuf?
Irgendwas mit Tieren, so à la Jane Goodall.
- Was ist Dein aktuelles Lieblings-Kleidungsstück oder Accessoire und warum?
Mein absolutes Lieblingsteil ist ein olivgrüner leichter, schlichter Übergangsmantel von LangerChen, einem nachhaltig arbeitendem Label aus München. Aussen hat er eine Neopren Optik und innen ist er ganz weich. Sieht einfach top chic und trotzdem lässig aus. Jetzt im Frühling kann ich ihn endlich wieder anziehen.
- Deine Stilikone?
Als Inspiration für meine Arbeit mag ich den schlichten, eleganten Stil von Gabriele Strehle (Strenesse) genauso wie das Wahnsinns-Werk von Jean-Paul Gaultier. Ich hatte das Glück, beide schon persönlich kennenzulernen. Für meinen ganz persönlichen Kleidungsstil würde ich die Mode-Redakteurin und Stylistin Isabelle Kountoure als Vorbild bezeichnen.
- Was war Deine schlimmste Modesünde?
Ich schätze das war eine orangefarbene Hose während der Schulzeit 😀
- Was sollte noch erfunden werden?
Ich fände toll, wenn es viel mehr kreativen, lebenswerteren Raum geben würde, der Menschen gut tut. Vor allem in Großstädten mangelt es oft daran. Wenn es noch keine vertikalen Gärten gäbe, wäre das mein Zukunftswunsch gewesen …