Happy Fifty! Zum 50. präsentierte die ISPO, weltgrößte internationale Fachmesse für Sportartikel und -mode, eine besondere Message: Der Nachhaltigkeitsgedanke soll verstärkt in den Fokus rücken und die Idee einer visionären Plattform für die Macher der Branche ist das große Ziel.
Vier Tage lang vom 26.-29. Januar 2020 feierte die ISPO Munich sich selbst, neue Innovationen, Marken und Styles – und, ja, Grund zum Feiern gab es zum 50. Jubiläum allemal. Aber der große Erfolg der letzten Jahre war kein Grund für die Macher, sich auf den Lorbeeren auszuruhen; dafür bleibe – so heißt es klar – angesichts der aktuellen Herausforderungen keine Zeit. Denn passé ist die Ära, in der lediglich neue Produkte, Looks und exciting Trendsportarten präsentiert wurden. „Die Welt befindet sich in einem großen gesellschaftlichen Umbruch“, betont Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Entwicklungen wie Klimawandel, Globalisierung und Spaltung der Gesellschaften haben eine Tragweite gewonnen, die weltweit Diskussionen auslösen.“
Und tatsächlich, wer durch die Münchner Messehallen schlenderte, konnte erkennen, dass die meisten Marken dies längst erkannt haben und in ihre Produktpalette zu integrieren versuchen. Weniger funky Fashion und tolle Tools, dafür mehr nachhaltige Herstellungsprozesse und innovative Materialien, die zukunftsweisend wirken. Darunter komplett recycelbare Fasern oder biobasierte Membrane, die aus Rizinus- oder Zuckerrohrpflanzen gewonnen werden. Eindeutig: Nachwachsende Materialien und Produkt-Langlebigkeit sind auf dem Vormarsch, die zwar kurzfristig weniger Massenverkäufe befürchten lassen, langfristig aber das Image aufpolieren und dafür sorgen, dass gerade der naturverbundene Sport-Fan Markentreue beweisen wird.
Eine nette Idee in diesem Zusammenhang war der „ISPO Sustainability Hub“, in dem sich gleich am ersten Messetag Fashion-Nachhaltigkeitsexperten wie Kay Heldsdörfer des Berliner Labels Arys mit Thimo Schwenzfeier, dem Show Director der Neonyt/Messe Frankfurt, austauschen konnten. Man darf gespannt sein, was die kommende ISPO hier thematisch noch draufsetzen wird; die richtigen Weichen sind jedenfalls gestellt.
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