Als geschickter Schachzug der Tierschutzvereinigung PETA dürfte ihre jüngste Investition gelten. Die internationale Organisation kaufte für exakt 360 US-Dollar eine Aktie des renommierten Pariser Modehauses Hermès – nicht etwa weil die Tierfreunde an das schöne Markenkonzept des Lederspezialisten glauben, sondern weil man als Besitzer einer Aktie an den Aktionärsversammlungen teilnehmen und dort seine Meinung kundtun darf. „Wir werden weiterhin eigenständige Kampagnen auf die Beine stellen, um dem Leid der Reptilien ein Ende zu setzen“, betont Tracy Reiman von PETA USA. „Als Aktionär arbeitet PETA USA zudem von innen heraus, um sich für ein Verbot der Accessoires aus exotischen Tierhäuten einzusetzen, einschließlich der Taschen aus Krokodilhaut und der Uhrenarmbänder aus Alligatorenleder.“
Bereits im vergangenen Juni hatte PETA auf die katastrophalen Zustände in den Krokodilfarmen in Texas und Simbabwe aufmerksam gemacht, aus denen Hermès das Leder für seine edlen Krokodillederhandtaschen bezieht. Nur wenige Wochen später erklärte die britische Stilikone und Wahlpariserin Jane Birkin – immerhin Namensgebern der legendären Birkin Bag – nach 31 Jahren, dass sie keine Lust mehr habe, ihren Namen für ein derartig tierfeindliches Produkt herzugeben. Hermès reagierte übrigens in einer Pressemitteilung betroffen und leicht verschnupft über die aktuellen Negativ-News; die ein oder andere ‘Krokodilsträne’ – sorry, das blöde Wortspiel musste sein – wird wohl geflossen sein. Ob die allerdings den leidenden Alligatoren oder vielmehr dem entstandenen Imageschaden galt, ist nicht überliefert.
PETA kauft Hermès-Aktie
