Es hagelt Protest gegen Primarks Beitritt zum deutschen Textilbündnis. Michael Pfister, Geschäftsführer der MDC Sportswear GmbH mit Sitz im Allgäu, zieht harte Konsequenzen und kündigt seine eigene Mitgliedschaft in einem Verein, dessen Kernthemen er mittlerweile für ziemlich verwässert hält. Pfisters Begründung, die er in einem Brief an den zuständigen Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gerd Müller, richtet, wollen wir Euch nicht vorenthalten:
„Sehr geehrter Herr Müller,
herzlichen Glückwunsch zum Beitritt von PRIMARK zum Textilbündnis.
PRIMARK ist unzweifelhaft ebenso wie KIK, LIDL, Tchibo und ALDI ursächlich verantwortlich für die Missstände, gegen die sich das Textilbündnis einsetzen wollte. Es ist mitnichten so, dass diese Firmen menschenunwürdige Löhne nur ausnutzen würden. Aufgrund ihrer Marktmacht sind es eben jene Firmen, die die Lohnniveaus in den ärmsten Produktionsländern gnadenlos drücken.
Die Geschäftspraktiken der genannten Firmen sind mit den Zielen des Textilbündnisses – ebenso wie unseren Werten bei MDC – absolut unvereinbar. Wir produzieren bei MDC hochwertige, langlebige Qualitätsprodukte. Wir produzieren, über alle Produktionsstufen hinweg, nach höchsten ökologischen und sozialen Standards, ausschließlich in Europa.
Natürlich wollten Sie Ihr Bündnis auf eine breite Basis stellen. Wir respektieren Ihre Entscheidung, auch die größten Böcke zu Gärtnern machen zu wollen, nur halten wir die Erfolgsaussichten des Bündnisses aufgrund der oben genannten Beitritte für marginal.
Der Beitritt von PRIMARK, einem Unternehmen, welches mit seiner Wegwerfmode das Gegenteil dessen macht, wofür wir stehen, macht es uns schließlich unmöglich, noch länger Ihrem Bündnis anzugehören. Wir kündigen daher unsere Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung.“