Jetzt im September ist es wieder soweit: Die „VOGUE Fashion’s Night Out“ verteilt zum fünften Mal ihre vielen hübschen, kleinen Köder und will uns zum Luxus-Shopping animieren. Von New York (07.09.) über Paris (17.09.) bis hin zu Düsseldorf (06.09.) und Berlin (05.09.) rüsten die angesagtesten Luxus Boutiquen und Department Stores der internationalen Flaniermeilen auf und servieren bis Mitternacht neben den neuen Herbst/Winter-Kollektionen außerdem nette Kleinigkeiten, wie Goodie Bags, Champagner oder ein paar limitierte Editionen von irgendwas. Man muss nur brav und fleißig drauflos shoppen! So what?
Spätestens seit dem Film „September Issue“, der natürlich nicht nur als Hommage an die Modebibel VOGUE sondern auch an US-Chefredakteurin Anna Wintour und ihre einmalige Modechefin Grace Coddington zu verstehen ist, wissen wir ohnehin: Der September ist der wichtigste Mode-Monat des Jahres. Die wichtigsten Trends der kommenden Monate sind festgelegt und die allerneuesten Kreationen wollen in Szene gesetzt und verkauft werden. Nach dem heißen Sommer und hoffentlich auch ein paar faulen Wochen am Strand, hat uns der Alltag außerdem (fast) wieder und die Lust auf ein paar neue Styles und nette Kinkerlitzchen ist durchaus vorhanden.
Aber Obacht: Was davon brauchen wir eigentlich und was davon ist nur überflüssiges Chichi? Und müssen wir uns wegen ein paar Kosmetik-Pröbchen und einem Gläschen Schaumwein wirklich an die Rue du Faubourg Saint-Honoré oder die Königsallee quälen, um uns am Ende zu fühlen wie neulich Oprah am Züri-See? Wie schön, dass die „September Issues“ der nationalen VOGUES aktuell in einem beigelegten Special detailliert aufführen, wo es was gibt, und ob sich das Abgelatsche wirklich lohnt.
Ein Blick, zum Beispiel nach Paris, ernüchtert allerdings sehr: Erstaunlich lieb- und einfallslos ist das zu erwartende FNO (Fashion’s Night Out)-Programm an der Seine. Bei Burberry legt ein DJ Musik auf und es gibt Cocktails, ebenso bei Hervé Léger, Michael Kors, Comptoir des Cotonniers und Tod’s. Und bei der Konkurrenz? Dreimal darf man raten! Am ausgeflipptesten erscheint noch die Idee einer kleinen Tombola bei Talbot Runhof. Was Modekenner gleich an München, oder etwas großzügiger, an Deutschland denken lässt.
Und, oh Wunder, bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Mode-Standort Deutschland, mit VOGUE-Chefredakteurin Christiane Arp im Hintergrund, als erstaunlich innovativ und zeitgeistig – zumindest was die FNO betrifft. An Rhein und Spree werden zwar größtenteils auch nur Häppchen und Pröbchen verteilt – aber es gibt auch ein paar echte Highlights. Bei Düsseldorfs etabliertestem Modehändler Eickhoff sitzt zum Beispiel Wolfgang Joop himself und signiert sein neues Buch „Objekt der Begierde“. Annette Görtz gibt dem Nachwuchs der FH Bielefeld eine Chance und ließ die Modedesignstudenten aus Ostwestfalen ein 300-Seiten starkes Buch illustrieren, das für den Preis von 39,80€ erstaunlich hochwertig und einfallsreich gestaltet ist.
Dass man in diesen Zeiten seine Kundschaft mit ein wenig Wohltätigkeit bei der Stange halten kann, hat man zumindest bei Dolce&Gabbana erkannt. Der Berliner Store am Ku’damm präsentiert stolz ein Charity-Projekt mit Fußballer Lionel Messi. Verkauft werden T-Shirts, Kalender und ein Buch.
Die erklärten Lieblinge der Saison bietet jedoch die deutsche VOGUE selber. Auch in diesem Jahr werden in ausgewählten Stores die „Shwe Shwe Poppis“ verkauft! Dafür zeichneten Waisenkinder aus Soweto die Vorlagen, elf deutsche Modehäuser spendeten Stoffe, die wiederum Näherinnen aus Soweto zu insgesamt 400 farbenfrohen Puppen im Patchwork-Stil verarbeitet haben. Die Preise liegen zwischen 25 und 50 Euro und der Verkaufserlös kommt dem Waisenhaus Zola Crèche in Soweto zugute. Auch die deutsche „VOGUE Fashion Night Out“-Shopping Bag in Metallic-Pink dient einem guten Zweck: Hier geht der Erlös wahlweise an die „Berliner Tafel“ oder das Düsseldorfer Kinderhospiz „Regenbogenland“.
Wir von Fair-Fashion sagen „Herzlichen Glückwunsch“ zu der Erkenntnis, dass echter Luxus – wenn überhaupt – nur Spaß macht, wenn man es mit ein wenig Wohltätigkeit kombiniert. Überflüssigen Tand haben wir schließlich schon genug. Wer sich also partout ein neues Deko-Objekt leisten will, sollte sich definitiv ein niedliches Shwe Shwe Poppi zulegen. Macht sich nicht nur gut in der Sofaecke sondern kann sogar vom Nachwuchs bespielt werden.
Die Shwe Shwe Poppis sind in folgenden Stores erhältlich:
BERLIN: Bogner (Kurfüstendamm 42), Escada (Kurfüstendamm 195), Schumacher (im Quartier 206 und Schlüterstraße 48), Rena Lange (Kurfüstendamm 48-49), Strenesse (Quartier 206 und Kurfüstendamm 195-196), Hublot (Kurfüstendamm 56), KaDeWe (Tauentzienstr. 21-24), The Corner (Französische Straße 40 und Wielandstr. 29).
DÜSSELDORF: Airfield (Königsallee 28-30), Apropos (Benrather Str. 15), Bogner (Königsallee 6-8), Eickhoff (Königsallee 30), Rena Lange (Königsallee 30), St. Emile (Grabenstr. 17), Strenesse (Shadow Arkaden).